Lani ist noch am selben Abend, als die Häuschen fertig gebaut waren, zu Fiete auf die Insel gezogen. Von da an geniessen sie jeden Tag zusammen. Sie denken sich lustige Spiele aus, wie zum Bespiel eine neue Art von “Fang mich doch”
Sie machen viele Spässe zusammen und wurden wortwörtlich vom Blitz getroffen
Dennoch ist Fiete in Lanis Gegenwart irgendwie gehemmt. Nicht dass er ansonsten ein völlig ungehemmter Mensch wäre, nein, aber Lani macht ihn immer wieder sprachlos
Und heute Morgen fragt sie ihn doch plötzlich, wann denn alle andern kommen würden?
Fiete stockt das Herz. Alle andern? Fühlt sie sich nicht wohl mit mir allein?
Lani spürt seine Betroffenheit sofort und räumt seine Zweifel aus. Nein, nein, sie frage nur, wegen den vielen leeren Häuschen. Er hätte doch seinen Plan mit dem Gourmet-Tempel-Dings
Da wären zum Beispiel Rory, Svea, Jörn und Lia. Die würden liebend gerne eines dieser Häuschen beziehen. Falls dies seiner Vorstellung von diesem Tempel-Dingens näher komme
Fiete versteht nicht recht, was Lani meint, aber er spürt, dass es sie glücklich machen würde, wenn ihre Freunde auch hier wohnen würden und so bläst er schnell ins Muschelhorn und trommelt die Truppe zusammen
Fiete erzählt den Freunden von Lanis Idee. Sechs der Häuschen seien noch frei, sie dürfen sich das schönste aussuchen
Kaum hat Fiete den Satz beendet sprinten die Freunde schon los, mit dem Ziel das hübscheste Häuschen zu ergattern
Am Abend feiern sie an der Insel-Bar ihre neue Wohngemeinschaft. Lia erweist sich als recht gute Zack & Weg-Mixerin und schnell wird die Stimmung lustiger und ausgelassener
Spät in der Nacht dreht Fiete eine letzte Runde über seine Insel und betrachtet zufrieden die tief schlafenden neuen Freunde
Am nächsten Morgen spricht Lia die eigenartig bedrückt drein schauende Lani an. Sie fragt sie, ob sie vielleicht einen Zack & Weg-Kater habe. Aber Lani verneint. Sie hätte schlecht geschlafen, wegen einem Vorfall von gestern, der sie immer noch plage
Sie hätte gestern diese eigenartige Pflanze in Fietes Garten gefüttert, als Fiete ganz ausser sich dazu gerannt gekommen sei
Er hätte mit ihr geschimpft, ganz feste. Sie müsse sich unbedingt ab sofort und für immer von dieser fürchterlichen, ausser Kontrolle geratenen Pflanze fernhalten. Gestern noch ein kleines niedliches, nach Wasser hechelnde Ding und heute diese Monsterpflanze, die ihm ganz furchtbare Angst bereite. Umtun müsste man dieses Monster, wenn er sich doch nur trauen würde…
Siehst du, jammert Lani, er mag mich nicht.
Ach Lani, siehst du es denn nicht? Er mag dich sogar sehr. So sehr, dass er sich grosse Sorgen macht um dich, entgegnet ihr Lia
Du meinst, er mag mich also doch? Ich mag ihn nämlich ganz doll, aber ich weiss nicht, wie ich es ihm sagen könnte. Kannst du mir vielleicht helfen?
Kurz darauf steht auch Fiete auf und schaut Lani schon wieder ganz verzückt an. Gerade hatte er noch von ihr geträumt und schon sitzt sie wieder so wunderhübsch vor ihm
Lia bemerkt seinen Blick und ist sich sicher, dass die beiden nur einen kleinen Schubs in die richtige Richtung brauchen
Wie wär’s, wenn ihr zwei ein bisschen schwimmen geht, während wir hier klar Schiff machen, ermuntert sie deshalb die Beiden
Lani lässt sich dies nicht zweimal sagen und springt sogleich ins klare Meer. Kaum ist sie im Wasser kommt ein Delfin daher geschwommen. Bei dieser Grösse von fischartigem Tier ist für Fiete klar, dass er sich hütet gerade jetzt ins Wasser zu steigen. Lani hingegen schein den Delfin zu kennen und streichelt liebevoll seinen Kopf
Fiete ist ganz berührt von dieser innigen Begegnung. Ihm wird ganz schummrig
Er muss weg von hier. Sein Magen grummelt. Die vergessene Morgentoilette lässt vielleicht grüssen.
Als er mit dieser Hitze im Kopf, dem Magengrummeln und den weichen Knien über den Strand läuft trifft er auf Rory
Dieser fragt ihn natürlich, was denn los sei mit ihm. Könnte es vielleicht sein, dass auch er zu tief ins Zack & Weg-Glas geschaut habe gestern?
Nein, das könne er sich nicht vorstellen, meint Fiete. Als er aufgestanden sei, sei alles noch in bester Ordnung gewesen. Aber kaum sei er in Lanis Nähe, werde ihm schummrig, zittrig und sein Herz bleibe fast stehen. Vielleicht ein Herzinfarkt? Oder gar eine Lani-Allergie?
Darf ich ehrlich sein, fragt Rory? Das ist kein Herzinfarkt. Du bist verliebt in Lani. Wir alle haben schon lange bemerkt, was mit euch beiden los ist, so wie ihr einander anschmachtet
Wumms, da fällt Fiete ein Stein vom Herzen. Nicht, dass es jetzt auf ein mal ruhiger geschlagen hätte, nein, es galoppierte immer noch gewaltig. Aber Rory musste einfach Recht haben. Fiete ist verliebt in Lani! Das muss es sein! Aber wie könnte er ihr das gestehen ohne Herzrhythmusstörungen zu riskieren?
Fiete trifft Lani beim Sandburgenbauen an. Ist vielleicht jetzt der richtige Zeitpunkt? Er stammelt etwas von Stabilität und Ameisenkribbeln, Höhen und Tiefen, aber Lani versteht nur Bahnhof und denkt sich, Fiete wolle wahrscheinlich wieder die Statik ihrer Sandburg berechnen
Allerdings bekommen die drei Freunde Fietes Gestammel mit und beschliessen, dass es an der Zeit ist sich einzumischen, sonst werde das nie etwas mit den beiden.
Und so kommt es, dass die Freunde ein Date mit Kerzenlicht zum Sonnenuntergang für Fiete und Lani organisieren. Die Beiden putzen sich extra heraus. Fiete in seiner bester Buchhaltergarderobe hat sogar ein Geschenk für Lani dabei
Lani ist nicht unvorbereitet und überreicht Fiete sogleich eine wunderbar duftende Rose der Liebe
Das Eis ist gebrochen und die beiden flirten was das Zeug hält
Die Stimmung wird immer romantischer
und als die Sonne untergeht, nimmt Fiete seinen ganzen Mut zusammen und fragt Lani, ob er sie vielleicht küssen dürfte
Natürlich hat Lani nichts dagegen, schon lange sehnt sie sich schliesslich danach
Und sie erwidert den Kuss inbrünstig.
Unbemerkt freuen sich die Freunde im Hintergrund. So, der erste Schritt wäre geschafft, jubeln sie…